Unternehmensgründungen in Deutschland: Wo ist der Elon Musk?

Startups sind hipp. Früher wollten die Absolventen von Top-Universitäten Berater bei McKinsey oder Boston Consulting Group werden, heute Gründer.

„Gründer ist heute der Sehnsuchtsberuf“

schreibt Philipp Alvares de Souza Soares auf Spiegel Online und kritisiert gleichzeitig, dass Effizienz und Konformität im Vordergrund steht und nicht Idealismus.

Und recht hat er! In Deutschland brauchen wir weniger Shopping Portale, Esslieferdienste oder andere hippe Startups wie Putzfrauenvermittlungen.

Wir brauchen in Deutschland nicht mehr Unternehmen, die Kunden Sachen verkaufen, die sie bei allem heutigen Überfluss eigentlich gar nicht brauchen.

Bitte keine Drohnen zum Pizzaausliefern!

Selbst Gründer mit Ingenieurhintergrund werden von diesem Hippness-Virus in Berlin angesteckt. Auf einer Veranstaltung ging es darum, Ideen für die Verwendung von Drohnen zu entwickeln. Pizzalieferung mittels Drohne war ein heisses Thema. Eben typisch hipp und vollkommen unausgegorn.

  • Wo waren die Ideen für die automatische Vermessung von Gebäuden und Erstellung von 3D-Plänen mittels Drohnen?
  • Wo war die automatische Überprüfung von hohen und schwer zugänglichen Gebäuden wie Schornsteinen mittels Drohnen?
  • Wo waren die exakten, lokalen Wettervorhersagen, die mittels Schwärmen von Drohnen und viel Know-how über Meteorologie möglich sind, und von Strassenbauern unbedingt gebraucht werden?
  • Wo war die Idee, dass Drohnen für alltägliche Logistik eigentlich ungeeignet sind und autonome, selbstfahrende landbasierte Logistikfahrzeuge/ Pakete, die Zukunft der Logistik sind. Aber alle finden ein selbstfahrendes Auto oder Drohnen spannender als ein Paket, was sich nachts selbst ausliefert.

Das sind alles Idee, die nicht hipp sind. Teilweise äusserst uncool, aber einen hohen Nutzen für den Kunden haben.

Liebe Investoren, unterstützt mal das Richtige und weniger coole Ideen. Dafür müsst Ihr dann aber auch Eure Hausaufgaben machen und den Nutzen von Technologie verstehen.

Das Richtige zu gründen hat nichts mit Hippness, Effizienz und Konformität zu tun

Wo sind in Deutschland Unternehmen, die ganze Branchen umkrempeln wie Skype oder Spotify?

Wo sind unsere Googles, die für unsere Werkzeugmaschinenhersteller neue, vernetzte, offene und trotzdem sichere Betriebssysteme entwickeln und so die neue Supply- und Produktionssysteme ermöglichen, die unter Industrie 4.0 fallen.

In Deutschland haben wir die Werkzeugmaschinenbauer, die Sensorenhersteller wie SICK Sensors oder die Automatisierungsspezialisten wie Festo. Deutschland baut die Maschinen, um die physischen Produkte der Welt herzustellen. Wo sind die Startups in diesen Bereichen, die es erlauben auch diese Rolle in Zukunft einzunehmen.

Wo sind die Unternehmer, die sich mit realen Produkten beschäftigen, die keine Lifestyle-Bedürfnisse befriedigen, sondern klar definierte Kundenbedürfnisse im realen Leben.

Wo sind unsere Wikipedias, die komplett die Wissensvermittlung verändert haben?

Bitte nicht hipp sein!

Bitte liebe Gründer. Seid nicht hipp. Sucht Euch richtige Probleme, keine Lifestyle Probleme. Und liebt, was ihr macht. 

Effizienz kommt schon früh genug. Dann wenn ihr gezeigt habt, dass es euch wirklich braucht. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert