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Liebe die Aufgabe Deines Kunden und nicht Deine Idee

Gründer lieben ihre erste Idee. Es schon faszinierend, wenn ich mit Gründern rede und sie immer nur von ihrer Geschäftsidee reden, aber sehr wenig darüber, welchen Nutzen diese Idee bei Kunden haben könnte.

Warum sind Gründer so vernarrt in ihre Idee? Warum sind sie nicht in den Kunden vernarrt und in den Nutzen, den sie für ihn schaffen wollen?

Viele Ideen hören sich toll an, sind aber nicht relevant genug für Kunden

Häufig kommt als Argument, dass ganz viele Leute ihre Idee ganz toll fänden, wenn die Gründer die Idee vorstellen.

Tja, da ist aber ein grosser Unterschied, ob jetzt eine Idee toll ist und von allen geliebt wird oder ob eine Idee relevant für Kunden ist und Kunden bereit sich dafür auch Geld zu zahlen.

Toll ist nicht gleich relevant. Und am Ende kommt es auf Relevanz für Kunden an, denn nur so entsteht die Zahlungsbereitschaft, damit auch die Umsätze zum fliegen kommen und nicht nur die Bewertungen!

Toll ≠ relevant -> Zahlungsbereitschaft.

Gründer lernen es später. Warum nicht mal früher?

Für mich ist dieses Verhalten ein Rätsel, aber scheinbar müssen alle Gründer immer auf dem harten Weg lernen, dass eben nicht allein die Schönheit der Idee zählt, sondern die Relevanz der Idee für ein Kundensegment.

Leider haben wir genügend Investoren, die für die Hipness einer Idee gehen (Herdentrieb lässt grüssen) und weniger nach der Relevanz. Die Investoren sind in dieser Beziehung aber recht rational, da sie ja nicht mit dem Ertragsmodell des Unternehmens Geld verdienen wollen, sondern durch den Verkauf ihrer Beteiligung.

Sprich, sie müssen ein Momentum für die Idee aufbauen, sprich eine Blase generieren, um andere zu finden, die eben aufgrund der super hippen Idee eben noch mehr zu zahlen bereit sind. Dieses Spiel ist ein Schneeballsystem.

Der wahre Wert ist der Kundennutzen

Der wahre Wert eines Unternehmens liegt im Nutzen, den es für seine Kunden schafft. Je höher dieser ist, desto langfristiger ist der generierte Wert. Diese Meinung mag sich sehr konservativ anhören, aber für den normalen Gründer ist es wichtig sich allein über den Kunden und dessen Nutzen zu definieren, und nicht über die pseudo-Bewertungen, die eine hippe Idee haben könnte.

2 Kommentare

  1. Hallo Patrick, ich schätze mal, das dürften die gleichen Gründe sein, warum Menschen sich am meisten für sich selbst interessieren. Das Produkt soll ja dem Gründer ermöglichen, sich seine eigenen Wünsche zu erfüllen, Anerkennung, Spass, Abenteuer und auch Geld. Zwar steht es überall und von allen erfolgreichen Unternehmern hört man es, dass man seine Ziele erreicht, wenn man genug anderen hilft, ihre Ziele zu erreichen. Aber Wissen allein reicht nicht, um als Gründer erfolgreich zu sein. Dann könnte man es ja erfolgreich lehren… Am besten sind die Chancen für Gründer, wenn sie ihr eigenes Problem lösen, also selbst ihr erster Kunde sind. So haben es Jobs und Woz gemacht, der Yahoo-Yang, die Google Brothers, Zuckerberg auch, der Nike-Typ, die Wright-Brother und der alte Daimler und der alte Benz und Tausende andere. Also hilft wohl, vor der „eigenen Haustür kehren“, sich die eigenen Wünsche und Probleme anzuschauen und was man selbst so kann und was zu tun ist, um das Problem zu lösen oder den Wunsch zu erfüllen und es dann einfach zu tun oder jedenfalls anzufangen damit. Daraus kann dann vielleicht was Großes werden. Die Idee sollte also möglichst viel mit dem Gründer selbst zu tun haben, dann ist die Kundensicht auf jeden schon mal gewährleistet. Der Rest ist dranbleiben und lernen, lernen, lernen. Viele Grüße Silvio

  2. Lieber Silvio, stimme dir überein und trotzdem könnten wir ja auch Liebe zu einer ungelösten Aufgabe entwickeln, wie dies die genannten Herren, gemacht haben. Sie wollten eine Aufgabe lösen und haben dafür ein Produkt erfunden.
    So hat es auch Arthur Fischer mit seinen berühmten S-Dübeln gemacht.

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