Keine Idee entsteht im luftleeren Raum, sondern immer im Austausch mit anderen. Deshalb möchte ich weniger Bücher empfehlen als Autoren, die mich inspiriert haben.
Jedes Buch ist ein Remix aber auch eine Weiterentwicklung von bestehenden Ideen. Folgende Ideen haben mich im Laufe der Jahre beeinflusst.
Denken in Geschäftsmodelle
von Patrick Stähler
Ich habe 2001 meine Dissertation zum Thema „Geschäftsmodelle in der Digitalen Ökonomie“ geschrieben, in der ich das Geschäftsmodell als Denkbox eingeführt habe, um die Veränderungen in der digitalen Ökonomie beschreiben zu können, aber auch, um digitale Unternehmen besser aufbauen zu können.
Das Werk ist erstaunlich aktuell geblieben, da ich mich mit den grundlegenden ökonomischen Eigenschaften beschäftigt habe und weniger mit aktuellen Ausprägungen wie damals herausragenden Firmen.
Eine Zusammenfassung finden Sie auf Medium. Wir sind wirklich noch nicht weiter, aber vielleicht finden sich unter meinen Lesern ein paar, die mit dem Werkzeugkasten eben genau solche Unternehmen gründen.
Ich hoffe es!
»Wir sind das Kapital«, denn »Kopf schlägt Kapital«
von Günter Faltin
Günter Faltin ist der Vordenker und Vormacher des Entrepreneurship.
Er argumentiert, dass nicht viel Kapital entscheidend für die Gründung des Richtigen ist, sondern die richtige Idee. Das dies funktioniert hat Faltin mit der »Teekampagne« gezeigt, deren Geschäftsmodell ausführlich im Buch besprochen wird.
Wer sich von ihm und vielen hervorragenden Gründern inspirieren lassen will, der sollte jedes Jahr im Herbst nach Berlin zum Entrepreneurship Summit kommen.
Lean Startup
von Eric Ries
Die Idee von Eric Ries ist, dass nicht mit einem perfekten Produkt gestartet wird, sondern mit einem Minimal Viable Product (MVP). Ein MVP erfüllt nur die minimalen Anforderungen und hat nur die nötigsten Funktionen, um Feedback von den Kunden zu gewinnen, um so kontinuierlich sich zu verbessern und schlank zu lernen. Ziel ist es, die Produktentwicklung nicht am Kunden vorbei zu betreiben. Lean Startup setzt auf der Idee von Customer Development von Steve Blank auf.
Customer Development
von Steve Blank
Steve Blank argumentiert, dass nicht alleine Produkte entwickelt werden müssten, sondern parallel dazu auch Kunden. Er nennt den iterativen Prozess »Customer Development«, der durch die Schritte »Customer Discovery«, »Customer Validation«, »Customer Creation« und »Company Building«.
Disruptive Innovation vs. Sustaining Innovation
von Clayton Christensen
Clayton Christensen hat die Theorie der disruptiven oder unterbrechenden Technologien entwickelt. Disruptive Technologien können einen bestehenden Markt zerstören, während Sustaining Innovation einen bestehenden Markt weiter ausbaut. Bestehende Unternehmen investieren meist in Sustaining Technology, da ihre bestehenden Kunden diese Innovationen schätzen, während disruptive Innovationen mehr von neuen Kundengruppen geschätzt werden. Disruptive Innovationen sind nicht schwer von der Technologie her zu managen, sondern widersprechen der heutigen Logik von bestehenden Märkten.
Das Thema ist für Gründer relevant, weil disruptive Innovationen große Märkte umkrempeln können, ohne direkt im Wettbewerb mit den bisherigen Marktführern zu stehen. Die bisherigen Marktführer sehen zwar den neuen Wettbewerber, verstehen aber aus ihrer Brille nicht, was Kunden an dem neuen Geschäftsmodell haben.
Christensen schreibt, dass eine Möglichkeit disruptive Innovationen zu finden darin besteht, nicht das Produkt in den Vordergrund zu stellen, sondern den Job-to-be-done oder die Aufgabe, die für Kunden durch Produkte gelöst wird.
Wie setzen sich neue Ideen durch oder eben nicht?
Von Everett Rogers
Evertt Rogers beschreibt, wie neue Ideen sich beim einzelnen Menschen (Adoption einer Idee) und in Gruppen (Diffusion einer Idee) durchsetzen.
Ideen und auch innovative Geschäfte setzen sich nicht linear durch, sondern folgen eher einem Infektionsmodell, sprich je mehr Menschen eine neue Idee schon aufgenommen haben, desto schneller wächst der Markt.
Das Konzept von Rogers hat Malcom Gladwell zu seinem Bestseller »The Tipping Point« animiert, der eben beschreibt, kleine Ursachen grosse Wirkungen haben können, wenn eben dieser Tipping Point überschritten ist und die Idee sich wie eine Infektion ausbreitet.
Das Thema ist für Gründer relevant, da sie von Rogers lernen können, wie ihre Geschäfte sich besser vermarkten können, wenn sie gewisse Eigenschaften aufweisen und auch die Mundpropaganda sich so schneller verbreiten können.